Jahresbericht Studienjahr 2022/2023 – Pastoralinstitut

Aufgabe

Das Pastoralinstitut (PI) wurde im Januar 2003 mit dem Ziel gegründet, Fragen und Entwicklungen in der Gesamtkirche, in der Kirche Schweiz und in den Pfarreien vor Ort konstruktiv-kritisch aufzugreifen, sie wissenschaftlich zu reflektieren und praktisch-theologische sowie spirituelle Impulse für die pastorale Praxis zu geben. Das PI versteht sich als Kompetenzzentrum für die Pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum Chur und darüber hinaus für die gesamte Deutschschweiz. Es ist dem PI ein besonderes Anliegen, Fragen aus der Praxis aufzugreifen und Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen pastoralen Berufsfeldern anzubieten, um die beruflichen Kompetenzen der Seelsorgerinnen und Seelsorger zu stärken.

Team

Die Institutsleitung nimmt als kollegiales Gremium die operative Leitung des Pastoralinstituts (PI) wahr, während die Richtlinienkompetenz bei der Hochschulkonferenz der TH Chur liegt. Gemäss Statut des PI (Art. 3) gehören dem Leitungsteam die Inhaber der Lehrstühle für Pastoral­theologie und Homiletik, für Religionspädagogik und für Liturgiewissenschaft an. Ein weiterer Professor bzw. eine Professorin wird von der Hochschul­konferenz jeweils für zwei Jahre ins Leitungsteam gewählt.

Die geschäftsführende Instituts­leiterin bzw. den geschäftsführenden Institutsleiter wählt die Hochschulkonferenz auf Vorschlag des Leitungsteams für jeweils zwei Jahre aus dem Kreis der Professoren und Professorinnen, die von Amtes wegen zur Institutionsleitung gehören. Nach der turnusgemäßen Wahl durch die Hochschulkonferenz ging am 06.10.2022 die geschäftsführende Leitung des Pastoralinstituts an der Theologischen Hochschule Chur von Prof. Dr. Christian Cebulj auf Prof. Dr. Franziskus Knoll über.

Im Studienjahr 2022/23 bestand PI-Team aus: Prof. Dr. Franziskus Knoll OP (Leiter des PI), Prof. Dr. Christian Cebulj (Stellv. Leiter), Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz, Prof. Dr. Hanspeter Schmitt (Vertretung des Hochschulkollegiums) sowie Andreas Diederen (Fortbildungsbeauftragter des Bistum Chur).

Prof. Dr. Franziskus Knoll OP

Prof. Dr. Christian Cebulj

Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz

Prof. Dr. Hanspeter Schmitt

Andreas Diederen

Angebots- und Kommunikationsstruktur

Um Fragen und Entwicklungen der Kirche und der Pfarreien konstruktiv-kritisch aufzugreifen, sie wissenschaftlich zu reflektieren und praktisch-theologische Impulse für die pastorale Praxis anzubieten, bietet das Pastoralinstitut der TH Chur eine dreiteilige Angebots- und Kommunikationsstruktur an:

1. Jahresthema:

Rund um das Jahresthema werden drei Angebote konzipiert, die für die Dekanatsversammlungen oder Fortbildungen auf Pfarrei- oder Dekanatsebene flexibel abrufbar sind. Diese Angebote bearbeiten einen Teilaspekt des Jahresthemas bzw. beleuchten das Jahresthema aus einer Fachperspektive. Sie sind als 60- bis 90-Minuten-Einheit konzipiert und können als Hol-Angebot abgerufen werden. Honorar und Spesen sind von den Dekanaten bzw. Pfarreien zu entrichten. Die Angebote zum Jahresthema werden via Homepage und Newsletter zur Kenntnis gegeben und mit weiteren Bausteinen (Statements, Rezensionen, aktuellen Hinweisen) versehen.

2. Jahrestagung:

Aktuelle Themen aus der Pastoraltheologie, Liturgie, Religionspädagogik und Katechese werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung im jährlichen Zyklus aufgegriffen und bearbeitet. Die Themen werden in der Regel analog zum Jahresthema des Pastoralinstituts erarbeitet. Die Jahrestagung findet in Zürich statt. In regelmässigen Abständen werden Tagungen zu religions-pädagogischen und katechetischen Fragestellungen durchgeführt.

3. Themenarchiv:

Alle Angebote aus den Jahresthemen und aus früheren Fort- und Weiterbildungen sind als Themenpool abrufbar. Im Ideenspeicher werden Themenvorschläge gesammelt, die langfristig interessant sind und berücksichtigt werden sollten.
Um Dekanaten und Pfarreien auf aktuelle Fragestellungen zeitnah Support leisten zu können, werden auf Anfrage kurzfristig Angebote und Hintergrundinformationen geboten.

Prof. Dr. Franziskus Knoll
Prof. Dr. Christian Cebulj
Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz
Prof. Dr. Hanspeter Schmitt
Andreas Diederen

Jahrestagung 2023 - „Ausgepowert und trotzdem etwas bewegen?! – Konzepte wider die pastorale Erschöpfung und Frustration“

Die Jahrestagung 2023 des Pastoralinstituts findet am Mittwoch, 15.11.2023 in der Paulus Akademie in Zürich statt. Das Thema lautet: „Ausgepowert und trotzdem etwas bewegen?! – Konzepte wider die pastorale Erschöpfung und Frustration“. – Erschöpft und ausgepowert. So beschreiben sich nicht wenige Seelsorgende und pastorale Akteure angesichts ihrer beruflichen Belastungen und der kirchlichen Krisen und Konflikte. So will die diesjährige Jahrestagung einerseits verschiedene Ursachen und die Tragweite dieses Phänomens beleuchten. Andererseits sollen Voraussetzungen und Möglichkeiten gezeigt werden, der pastoralen Erschöpfung und Frustration entgegenzuwirken. Im Kern geht es dabei um ein «realistisches Empowerment»: Es stärkt die eigenen Kräfte, fördert gezieltes Handeln – aber ohne Menschen zu «verheizen» oder bestehende Probleme zu verdrängen. Nähere Informationen zu den Keynote-Speakern und den Workshops finden Sie auf der Tagungswebsite:

thchur.ch/pastoralinstitut/jt2023/

Jahresthema 2023

Der Themenschwerpunkt des Pastoralinstituts liegt in diesem Jahr auf «Materialität und Performanz: Wie Seelsorgende Räume zum Sprechen bringen». Einerseits treten jedes Jahr grosse Zahlen von Menschen aus den christlichen Kirchen aus. Andererseits erfreuen sich Kirchenräume steigender Beliebtheit als Orte der Kunst, Kultur, Musik, Spiritualität und Meditation. Materialität und Performanz werden damit zu einem interessanten Tandem, denn Räume und Artefakte rücken zunehmend in den Fokus der Praktischen Theologie. Das Jahresthema des Pastoralinstituts geht der Frage nach, wie Seelsorgende die Sprache von Räumen verstehen, entschlüsseln und zum Sprechen bringen können. Dazu stehen folgende liturgiewissenschaftliche und religionspädagogisch-katechetische Angebote als Halbtages- oder Abendveranstaltung bereit (Format von 90-120 Minuten):

Angebot 1: Von wegen langweilig: Räume für lebendige Liturgien

(Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz, Chur/Luzern)

Seit jeher gestalten Christinnen und Christen die Räume, in denen sie sich zum Gottesdienst versammeln. In der Gestaltung spiegelt sich das jeweilige Verständnis von Gottesdienst und Liturgie, von dem Verhältnis zwischen Gott und Mensch sowie vom Zueinander von Welt und Glaube. Sprich: Der durch Architektur und Kunst gestaltete Raum ist zeichenhafter Ausdruck und Träger von Bedeutungen. So ist der Kirchenraum auch mehr als nur eine Hülle für die Feier des Gottesdienstes. Er ist selbst Liturge, selbst Mit-Spieler in diesem «heiligen Spiel». Das Holangebot fragt danach, wie ein Kirchenraum heute gestaltet sein kann, damit Menschen der Gegenwart in ihnen ihr Leben feiern, ihre Sorgen und Nöte vor Gott tragen und Antworten finden können auf die zentralen Fragen ihres Lebens.

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Angebot 2: Von wegen verstaubt: Chancen und Grenzen der Kirchenraumpädagogik

(Prof. Dr. Christian Cebulj, Chur)

Klöster, Kirchen und Kapellen üben auf kulturell interessierte Menschen eine besondere Anziehung aus. Wo die Türen einer Kapelle offenstehen, finden Wanderer Einkehr. Wer mitten im Trubel einer Grossstadt die Tore einer Kathedrale hinter sich ins Schloss fallen lässt, findet eine Oase der Stille. Auch Menschen, die nicht regelmässig kirchliche Veranstaltungen besuchen, begegnen hier Räumen, die deren Stil, deren Symbole und Formen sie nicht nur wahrnehmen, sondern auch erklären, deuten und erschliessen wollen. Das Holangebot sucht nach einer Übersetzung der Sprache, die Räume sprechen. Es lotet die Chancen, aber auch die Grenzen der Kirchenraumpädagogik aus.

Kontakt: 

2. Churer Kirchenmusiktag: 3 November 202

Das Pastoralinstitut der Theologischen Hochschule Chur richtet in Kooperation mit dem Kirchenmusikverband des Bistums Chur am 3. November 2023 zum zweiten Mal einen Kirchenmusiktag aus. Auch diesmal laden wieder verschiedene Workshops ein, die kirchenmusikalischen Kompetenzen zu vertiefen, Neues kennenzulernen und gemeinsam zu singen und auch Gottesdienst zu feiern. Ziel dieses Tages ist es allen in der Kirchenmusik und Liturgie tätigen und interessierten Personen ein Ort des Austausches, der Reflexion und der Inspiration zu sein.

Nähere Informationen unter: https://www.kmv-bistum-chur.ch/anlass/2-churer-kirchenmusiktag.html