Jahresbericht Studienjahr 2024/2025
Vorwort
Gemeinsam begehen die Kirchen das 1700 Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa. Hat uns dieses Ereignis aus der Zeit der Konstantinischen Wende heute, am Ende der Konstantinischen Epoche, noch etwas zu sagen?
Um eine einende Sprach- und Bekenntnisform als Ausdruck der gemeinsamen christlichen Identität zu finden, verwendete das Konzil eine komplexe Sprache. Schon damals wurde es theologiehaltig. Man überschritt den christlichen Binnenraum. Damit ratifizierte das Konzil eine Dynamik, die aus der missionarischen Ausrichtung der christlichen Botschaft erwächst. Das Evangelium soll verkündigt und verstanden werden. Dies verlangt auf der intellektuellen Ebene die Auseinandersetzung mit anderen kulturellen Horizonten. Man scheute sich damals nicht, sich einer hochstehenden philosophischen Kultur auszusetzen und das Geglaubte in deren Kategorien zu reformulieren. Solche Interkulturalität und Interdisziplinarität verlangt bis heute die Bereitschaft, die intellektuellen und wissenschaftlichen Standards anderer Weltanschauungen und Disziplinen nicht zu unterbieten, gerade dann, wenn man Begriffe und Denkformen kritisch transformiert. Dafür braucht es Theologie!
Dabei war das Bekenntnis von Nizäa auch ein Bekenntnis hinein in eine politische Öffentlichkeit. Das Christentum und die Theologie lernten, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Im Rückblick zeigen sich zwar auch die Schattenseiten der machtpolitischen Verwicklungen von Religion und Staat, Christentum und Gesellschaft. Doch ist nicht die öffentliche Rolle von Theologie und Kirche aufzugeben, sondern ihre machtförmige Ausgestaltung. Kulturelle, ethische und wissenschaftstheoretische Beiträge sind heute argumentativ einzubringen. Angesichts von abgründigen Herausforderungen der Gegenwart wäre es fatal, wenn Theologie und Kirche sich auf sich selbst zurückziehen würden.
Lesen Sie im Jahresbericht, wie die Theologische Hochschule Chur 2024/2025 ihrer Verantwortung nachgekommen ist.
Rektorin Eva-Maria Faber
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Faltbroschüre Jahresbericht 2024/2025