Tourismusprojekt der TH Chur
an der Klostertagung der Uni Luzern
Rund 150 Teilnehmende, darunter zahlreiche Ordensleute, waren am 25.08.2023 der Einladung der Inländischen Mission und der Professur für Kirchengeschichte der Universität Luzern zur Tagung «Geschichte, Geld und Geist. Welche Zukunft für die Klöster?» gefolgt. Auch das Forschungsprojekt «Religion-Kultur-Tourismus» der Theologischen Hochschule Chur war mit einem Workshop an der Tagung präsent.
Zum Programm der Tagung: Ausschreibung_Tagung
Vgl. den Tagungsbericht von Charles Martig auf kath.ch:
Markus Ries: «Die Klöster in der Schweiz befinden sich in der gestalteten Selbstauflösung»
Im dankbaren Gedenken an Abt em. Dr. Daniel Schönbächler
Am 14. August 2023 verstarb in der Abtei Disentis während der ersten Vesper zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel der frühere Abt Daniel Schönbächler.
Daniel Schönbächler studierte Theologie in Chur und Rom sowie Germanistik und Kunstgeschichte in Zürich und München. Seine Dissertation zum Dr. phil. befasste sich mit dem Theologen und Schriftsteller Josef Vital Kopp. An der Theologischen Hochschule Chur wirkte er von 1989 bis 1995 als Lehrbeauftragter für Kunstgeschichte. Im Format von Workshops vermittelte er Studierenden Kompetenzen in Rhetorik. 2008 war er Festredner beim Dies academicus und gab «Qualitätsmassstäbe für den Umgang mit Kunst im kirchlichen Raum» zu bedenken. Seine Sensibilität für solche Qualitätsmassstäbe führte ihn zu pointierten Stellungnahmen und machten ihn zum passionierten Ausbildner.
Dankbar gedenken wir seines Wirkens und seiner Verbundenheit mit der Theologischen Hochschule Chur.
Möge Gott ihn nun in jener Schönheit einbergen, welche die Welt rettet und sein Leben zur Erfüllung bringt.
Prof. Dr. Eva-Maria Faber, Rektorin
(Neu)Orientierung?!
Franziskus Knoll zu Standortbestimmung und Zukunftsplanung
Lesen Sie den Gastkommentar von Prof. Dr. Franziskus Knoll OP im Bündner Tagblatt vom 02.08.2023:
Was lesen Studierende der Theologischen Hochschule Chur?
Sechs Büchertipps für die Ferien
Wer Theologie studiert, liest viel. Die Redaktion des Pfarrblatts forum Zürich hat Studierende der Theologischen Hochschule Chur gefragt, welche Bücher sie in den Ferien lesen. In der Nr. 15/2023 finden Sie auf S. 26-28 sechs Tipps für die Sommerlektüre.
Hier weiterlesen: for_2023_15_ma_low
Ist der Ehrliche der Dumme?
Hanspeter Schmitt über humane Aufrichtigkeit und Widerständigkeit
Gastkommentar von Prof. Dr. Hanspeter Schmitt im Bündner Tagblatt vom 05.07.2023:
Hier weiterlesen: 2023-07-05 BT Schmitt
Religion, Kultur und Tourismus:
Portrait in der Reihe «Graubünden forscht»
Jeden Monat werden in der «Bündner Woche» Forschungsprojekte vorgestellt, die im Kanton Graubünden angesiedelt sind. Im Juli 2023 wurde das Forschungsprojekt «Religion-Kultur-Tourismus» der Theologischen Hochschule Chur portraitiert.
Hier weiterlesen: 2023-07-12_BueWo_THChur_Cebulj_Jahn_DE-1
PD Dr. David Neuhold wird Professor für Kirchengeschichte an der TH Chur
Am 03. Juli 2023 hat der Grosskanzler der TH Chur, Bischof Dr. Joseph Maria Bonnemain, David Neuhold zum neuen Professor für Kirchengeschichte und Patristik an der Theologischen Hochschule Chur ernannt. Er wird damit Nachfolger des jüngst emeritierten Prof. Dr. Michael Durst und tritt sein Amt zum 1. August 2023 an.
David Neuhold wurde 1976 in Graz (Österreich) geboren. An der Universität in Graz begann auch sein akademischer Werdegang mit einem Studium der Theologie und der Physik auf Lehramt. Anschliessend promovierte und habilitierte sich David Neuhold an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg in der Schweiz mit Qualifikationsarbeiten über Franz Kardinal König (1905‐2004) und zum Gründer der Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester Léon G. Dehon (1843-1925).
David Neuhold legt mit seinen Forschungsbeiträgen einen Schwerpunkt auf die neuere Kirchengeschichte und thematisch auf die Ordens-, Missions- und Ideengeschichte. Besonders erfreulich ist, dass diverse Publikationen seine Expertise für die Schweizerische Kirchengeschichte ausweisen. Auch ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte in allen Landesteilen bestens vernetzt. Ein bemerkenswertes Projekt, an dem David Neuhold als Co-Autor, Ideengeber und Experte mitgearbeitet hat, ist der Dokumentationsfilm «Der letzte Ketzer – der Fall Jakob Schmidli 1747», welcher 2022 Premiere gefeiert hat und im SRF ausgestrahlt wurde
Auffällig ist seine Aufgeschlossenheit für interdisziplinäre Ansätze und Teamarbeit. So war er Mitarbeiter des SNF-Projekts «Dokumentation klinischer Seelsorge im Horizont interprofessioneller Spiritual Care. Interdisziplinäre Klärungen aus seelsorgetheoretischer und ethischer Perspektive», das der Lehrstuhl für Spiritual Care an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich (Prof. Dr. Simon Peng-Keller) zusammen mit dem Lehrstuhl für Theologische Ethik der TH Chur (Prof. Dr. Hanspeter Schmitt) durchführte. David Neuhold bringt Lehrerfahrung von den Universitäten Freiburg (CH), Luzern und Bern mit.
Die Theologische Hochschule Chur freut sich auf die Zusammenarbeit mit David Neuhold und heisst ihn herzlich willkommen.
Prof. Dr. Martina Roesner wird Professorin für Philosophie und Philosophiegeschichte an der TH Chur
Am 03.Juli 2023 hat der Grosskanzler der TH Chur, Bischof Dr. Joseph Maria Bonnemain, Prof. Dr. Martina Roesner zur neuen Professorin für Philosophie und Philosophiegeschichte an der Theologischen Hochschule Chur ernannt. Sie ist bereits seit dem HS 2022 Vertreterin des seit FS 2021 vakanten Lehrstuhls, so dass ihre Ernennung mit dem 03. Juli 2023 in Kraft tritt.
Martina Roesner wurde 1973 in Freiburg in Breisgau geboren. Ihr akademischer Werdegang begann mit dem Studium der Philosophie an der Pontificia Università Gregoriana in Rom. Das Lizentiats- und Promotionsstudium absolvierte sie in Rom, Salzburg, Paris und Tübingen. 2001 erlangte sie mit einer Arbeit über Martin Heidegger den Docteur en philosophie an der Université Paris-Sorbonne (Paris IV). Nach mehreren Jahren Forschungstätigkeit an den Archives Husserl und einer Lehrbeauftragung am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz absolvierte Frau Roesner in Wien ein Theologiestudium mit dem Masterabschluss. 2017 erwarb sie mittels eines Habilitationsprojekts über Meister Eckhart und Edmund Husserl die Venia legendi sowie den Titel Privatdozentin im Fach Philosophie der Universität Oldenburg. Seit 2012 arbeitete Martina Roesner nacheinander in drei vom Austrian Science Fund (FWF) geförderten Forschungsprojekten, zuletzt im Rahmen des Projekts: Der Lebensbegriff bei Meister Eckhart und Husserl (Projektnummer: P 31358) an der Universität Wien.
Martina Roesner weist eine beeindruckende Forschungstätigkeit vor, für die sie mit verschiedenen Auszeichnungen und Stipendien geehrt wurde. Ihre Schwerpunkte liegen in der Geschichte der mittelalterlichen und neuzeitlichen Philosophie. Sie ist eine geschätzte Kennerin der Philosophie Meister Eckharts. Aufgrund ihrer langjährigen Forschungstätigkeit an den Archives Husserl ist sie auch in der neueren Philosophie eine ausgewiesene Fachfrau. Sie spricht neben ihrer Muttersprache Deutsch fliessend Englisch, Französisch und Italienisch.
Die Theologische Hochschule Chur dankt Martina Roesner für das bereits geleistete Engagement in Lehre und Forschung sowie im Hochschulalltag, vor allem im Bereich des Forschungsdekanats. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und wünschen ihr ein bereicherndes Wirken nun als Professorin an der TH Chur.
Berufung von Markus Lau
in die Kommission für Theologie und Ökumene
An der 340. Vollversammlung der Schweizer Bischofskonferenz wurde PD Dr. Markus Lau in die Kommission für Theologie und Ökumene (TÖK) gewählt. Die Kommission wird aus Fachleuten mit qualifizierten theologischen und ökumenischen Kenntnissen zusammengesetzt und steht der Bischofskonferenz in beratender Funktion zur Seite.
Markus Lau hat seit dem Frühjahrssemester 2023 die Lehrstuhlvertretung für das Fach Neutestamentliche Wissenschaften an der TH Chur inne.
Link:
Zum Gedenken an Weihbischof Prof. Dr. Peter Henrici SJ 1928–2023
Als ich Weihbischof Peter Henrici im Jahr 2001 erstmals persönlich begegnete, war er Präsident der Expertenkommission, die sich der Neuausrichtung der Theologischen Hochschule Chur widmete. Für mich war es eine eigenartige Erfahrung: Die Person mit dem grossen Namen, der mir von philosophischen Publikationen vertraut war, traf ich nun in einem sehr pragmatischen Kontext an. Genau dies ist charakteristisch für das Denken wie für das Wirken von Peter Henrici als Jesuit, als Professor und als Weihbischof.
Als Jesuit lebte er mit Entschiedenheit seine Bindung an den Jesuitenorden. In seinen Lebenserinnerungen bemerkt er dazu, er sei dort eingetreten mit dem Vorsatz: «Ich bleibe dort, bis man mich hinauswirft». Sehr schlicht bemerkte er einmal: «Ich habe immer getan, wozu ich bestimmt worden bin». Die Aussage war begleitet von einem zufriedenen Schmunzeln. Wenn ich mich richtig erinnere, erzählte er dann einmal, dass Jesuiten ihre neue Destination gelegentlich beim Frühstück unter der Teetasse vorfanden.
Seine Bestimmung wurde die Philosophie, als Repetitor und dann als Philosophieprofessor an der Gregoriana, als Autor von Titeln einer langen Publikationsliste. Neben der Breite dessen, was ein Philosoph in der akademischen Lehre zu vertreten hat, widmete er seine Aufmerksamkeit dem Zusammenhang von Glaube, Spiritualität und Philosophie. In der Schriftenreihe der TH Chur erschien 2009 der Band «Hegel für Theologen» mit gesammelten Aufsätzen zu solchen Themen. Insbesondere gehörte es zu seinen grossen Anliegen, darüber nachzudenken, wie das Geschichtlich-Faktische in die Philosophie hineingehört. Deswegen zog ihn die Philosophie der «action» von Maurice Blondel in den Bann.
Und damit tritt nun der Berührungspunkt in den Blick, der es gar nicht verwunderlich sein lässt, dass ein solcher Philosoph auch hochschulpolitische Aufgaben an die Hand nahm und in einer äusserst spannungsreichen Situation des Bistums Chur Weihbischof wurde. Peter Henrici hat es nicht bei einer Philosophie des konkreten Tuns belassen, sondern wurde selbst zu einem Menschen, der engagiert und beherzt handelte. Eben deswegen hat das Bistum Chur ihm so viel zu verdanken.
Hochschulpolitische Aufgaben hatte er bereits an der Gregoriana in Rom übernommen, als Dekan, mit Anliegen der Studienreform. Ebenso engagiert brachte er sich in Strukturreformen der TH Chur ein. Die Hochschule verdankt ihm wichtige Impulse, die er im Rahmen der genannten Expertenkommission zu Beginn des Jahrtausends gab. Zudem hielt er an der TH Chur von 1993 bis 2008 Lehrveranstaltungen in einer beeindruckenden Prägnanz und didaktischen Kunstfertigkeit: Jede Lektion bildete einen in sich abgerundeten Gedankengang von hohem Erkenntniswert. 2008 ernannte die TH Chur ihn zum Honorarprofessor.
Bis zuletzt hinweg bewahrte Weihbischof und Honorarprofessor Peter Henrici der TH Chur seine Treue. Noch hochbetagt reiste er mit dem Zug zum Dies academicus an. Ursprünglich war geplant, dass Weihbischof Peter Henrici zu seinem 95. Geburtstag, seinem 65. Priesterjubiläum und seinem 30. Bischofsjubiläum mit einem Anlass in Zürich am 31. Mai geehrt würde. Stattdessen fuhr an diesem Tag eine kleine Delegation nach Brig, um Peter Henrici zu besuchen. Er bekundete, dass er gern zur Abschiedsvorlesung des Kirchengeschichtlers am 1. Juni gekommen wäre. Einige Monate zuvor hätte er diese Reise vermutlich tatsächlich unternommen.
Nun ist Peter Henrici am 6. Juni 2023 in Brig verstorben. Die TH Chur wird eine dankbare und ehrende Verbundenheit mit ihm bewahren.
Eva-Maria Faber, Rektorin
Foto (Arnold Landtwing): Peter Henrici 2021 anlässlich der Vernissage seines Buches: Peter Henrici: Rückblick. Ereignisse und Erlebnisse. Ein Interview mit Urban Fink
Mehr zu diesen Lebenserinnerungen in Interviewform.