Topo-Theologie: Religion und Raum. Theologische Berichte Bd. 43

Christian Cebulj/Christian Höger/Margit Wasmaier-Sailer (Hg.): Topo-Theologie: Religion und Raum (Theologische Berichte Bd. 43), 248 S., Freiburg/Br.: Herder 2024.

Seit 1972 geben die Theologische Hochschule Chur und die Theologische Fakultät der Universität Luzern die Schriftenreihe „Theologische Berichte“ heraus. Der erstmals im Open Access erschienene Band 43 widmet dem theologischen Diskurs um Raum-Konzepte. Jahrhundertelang wurde das Christentum vorwiegend als Buchreligion verstanden. Das hat der Theologie immer wieder den Vorwurf der ‚Raumvergessenheit‘ eingebracht. Seit dem ‚spatial turn‘ in den Geisteswissenschaften wird auch in den theologischen Disziplinen ein reger Diskurs um die Wahrnehmung von Räumen als Ausgangspunkt der Theoriebildung geführt. Der vorliegende Band lädt ein zu Ortserkundungen, die zeigen, dass Religion nicht im luftleeren Raum existiert. Mit Beiträgen von Christian Cebulj, Matthias Ederer, Anna-Lena Jahn, Birgit Jeggle-Merz, Markus Lau, Christian Preidel, Markus Ries, Martina Roesner, Hanspeter Schmitt und Robert Vorholt.

Link zum Download:

https://www.herder.de/theologie-pastoral/shop/p2/90532-topo-theologie-religion-und-raum-open-access-pdf/

Transformatio; Nr. 2 (2024) – Pracht

Beschreibung

„Pracht“ – passt dieses Thema in eine Zeit der Polykrise, als die unsere Gegenwart wahrgenommen
wird?

Wenn „Theo-Logie“ sich als „Gegen-Rede“ versteht, ist es berechtigt: Sich nicht abfinden mit
Tendenzen der Verflachung, Banalisierung, Herabsetzung, mit dem Üblichen und Abgeschliffenen;
Raum schaffen für das Verlangen nach intensivem Leben, dem Schönen, dem Überraschenden und
Überbordenden – für all das bietet das Nachdenken über „Pracht“ Gelegenheit.

Der Blick auf „Pracht“ kann zudecken und überspielen, was ist. Ebenso kann er aber aufdecken,
was möglich wäre, und vorwegnehmen, was sein soll. Gott spricht als letztes Wort am sechsten
Schöpfungstag: „Voilá, prächtig, wirklich alles schön“. Das meint die gewöhnlich mit „sehr gut“ über-
setzte Wendung aus Genesis/1. Mose 1.

Für die Bibel steht fest, dass der Mensch nicht vom Brot allein leben kann (Deuteronomium 8; Matthäus
4). Er braucht den unglaublichen Ausgriff auf eine Fülle, die er nicht selbst herstellen kann, die ihm
geschenkt werden muss, um die Sehnsucht des Lebens einzulösen.

Pracht – die Tür zu den greifbaren Wundern … .
Das Herbst- und Weihnachtsheft des Jahrgangs 3/2024 von transformatio; stellt Inszenierungen
der Pracht in Geschichte und Gegenwart, in Bibel, Barockkunst, Heavy Metal und Kirchenlied,
liturgischem Inventar usw. vor.
Pracht – Luxus, der Augen öffnet.

Pracht – Nr. 2 (2024)

Herausgeber

TH Chur

Meister-Eckhart-Jahrbuch. Band 17 (2023)

Beschreibung

Das Meister-Eckhart-Jahrbuch ist das Publikationsorgan der Meister-Eckhart-Gesellschaft und nimmt wissenschaftliche Beiträge der gesamten Eckhartforschung auf. Sie konzentrieren sich auf Untersuchungen zu Eckharts Leben (ca. 1260-1328) und Wirken in seiner Zeit, zu Eckharts Schriften, seiner Lehre, seiner weitreichenden Wirkung seit dem Mittelalter, zur Aktualität seines Denkens und zum Neuverständnis der geistlichen Literatur des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit insgesamt. Die im Jahrbuch publizierten Beiträge kommen hauptsächlich aus den Disziplinen der Philosophie, Theologie, Germanistik und Geschichte; das Jahrbuch ist jedoch auch offen für wissenschaftliche Beiträge anderer Fachrichtungen. Literarische Präsentationsformen sind Untersuchung, Edition, Dokumentation, Miszelle und Forschungsbericht (Sammelrezension). Umfangreichere Arbeiten, unter ihnen auch Textausgaben, werden der Forschung durch «Beihefte zum Meister-Eckhart-Jahrbuch» zugänglich gemacht.
Das «Meister-Eckhart-Jahrbuch» (MEJb) und seine Beihefte sind refereed. Zur Publikation eingereichte Beiträge und Untersuchungen unterliegen einem anonymisierten Begutachtungsverfahren (peer review), das über eine Aufnahme in die Zeitschrift bzw. in die Reihe entscheidet.

Herausgebenden

Prof. Dr. Martina Roesner
PD Dr. Roberto Vinco

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Transformatio; Nr. 1 (2024) – Mobilität

Die Welt erschließt sich durch Mobilität, wenn „Wir“ am neuen Ort zu „Anderen“ werden, wenn Aufbruch oder Verschleppung das Leben neu ausrichten. Dieses Frühjahrsheft der transformatio; fragt nach theologischen Aspekten und kulturellen Potentialen räumlicher Transformation: Bibeltexte wissen vom Ruf ins Weite, vom Exil, von einem wandernden Gottesbild. Glaube setzt Menschen in Bewegung, die pilgern oder Prozessionen gestalten. Migrationsbewegungen verändern religiöse Perspektiven und Praktiken. Mobilität konstruiert Heimat und Fremde. Mobilität zwingt zur Reflexion auf den eigenen Stand-Ort im Weltenlauf.

Mobilität – Nr. 1 (2024)

Martina Roesner: Über die Tugend

Kathi Beier / Martina Roesner (Hgg.), Thomas von Aquin / Meister Eckhart: Über die Tugend, Freiburg / München, Alber, 2023 (462 S., ISBN 978-3-495-49254-3).

Beschreibung

So prominent die Tugendlehren Thomas von Aquins und Meister Eckharts zu ihrer Zeit waren, so wenig werden sie heute berücksichtigt. Das ist bedauerlich, denn die Überlegungen der beiden sind für aktuelle tugendethische Debatten äußerst aufschlussreich. Der Band, der aus einem Workshop an der Universität Freiburg i. Br. im Jahr 2022 hervorgegangen ist und von Martina Roesner mit herausgegeben wurde, präsentiert zentrale tugendethische Passagen aus den Werken von Thomas und Eckhart jeweils in Originalsprache und neuer bzw. neu überarbeiteter deutscher Übersetzung. Zudem werden die zwei recht unterschiedlichen Ansätze in sieben interpretierenden Essays von einschlägigen Fachleuten diskutiert, miteinander verglichen und in den aktuellen akademischen Diskurs eingeordnet.

Herausgeberin

Prof. Dr. Martina Roesner

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Transformatio; Nr. 2 (2023) – Weihnachten

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Das Weihnachtsfest hat sein christliches Festgewand abgelegt. So will es scheinen: „säkular“ überlagert von vielen Erwartungen, Interessen, Erfahrungen, pendelnd zwischen Konsum und Kitsch, gefühlig-nostalgisch bestäubt von Resten einer großen christlichen Tradition.

Auch dort, wo die Kulturkritik tiefer geht, vielleicht die bedenkliche Kommerzialisierung beklagt oder die unverbindlich zu einem wiederkehrenden Datum aufgesetzt wirkende Gefühlsbetonung ins Visier nimmt, ist Zurückhaltung angebracht. Weihnachten war nie nur „christlich“ oder gar „kirchlich“ besetzt. Weihnachten war immer das Fest der Grenzüberschreitung: familiär, in kleinen sozialen Räumen, aber auch gesamtgesellschaftlich. Kein anderes Fest hat ein solches Inte-grationspotential.

Bereits der Blick auf die biblischen Quellen des Weihnachtsfestes führt über einen „christlichen“ Horizont hinaus; es geht um die Welt. Weihnachten fasziniert auch heute interreligiös und nachreligiös, weil es persönliche und gesellschaftliche Bedürfnisse anspricht: Angenommensein, Teilhabe, Aufmerksamkeit, Solidarität. Alle Beiträge dieses Heftes – die wissenschaftlichen Aufsätze, die Auslegungen zu den Kindheitsgeschichten der Evangelien, die Schlaglichter auf die Rezeption – arbeiten diese ursprüngliche Weite der Weihnacht heraus.

Weihnachten war immer ein Trans-Fest, eine Feier der Grenzüberschreitung. Seine theologische Kernbotschaft heißt: Gott überwindet von sich aus die härteste Grenze, die Differenz von Gott und Welt/Mensch: Sie wird nicht aufgehoben, aber sie gerät in Bewegung, muss neu, inkludierend gedacht werden. Was bedeutet das für andere scheinbar unverrückbare Grenzen?
Feiern ist eine, nein: die wichtigste Weise, Grenzüberschreitungen zu inszenieren, zu erleben, auszuloten – und die Welt zu verändern. Gott hat es anders angefangen – unter uns.

Für diese Ausgabe aus dem Redaktionsteam
Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz
Prof. Dr. Georg Steins

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Entschlossen Vorangehen!

Beschreibung

Die Ökumene scheint ins Stocken geraten zu sein. Einsichten über Gemeinsamkeiten zwischen den Kirchen, ökumenische Dialoge und Annäherungen bleiben praktisch folgenlos. Innovative Durchbrüche fehlen. In dieser blockierten Situation ist es dringend geboten, die ökumenische Vorgehensweise zu überdenken. Appelle an die geistliche Ökumene bedürfen einer Konkretisierung, um nicht in fragwürdiger Weise vertröstend zu wirken. Vielmehr gilt es, die Bereitschaft zur Verantwortlichkeit zu stärken.
Darum ist es lohnend, das Potenzial der ignatianischen Spiritualität für das ökumenische Engagement zu erschließen. Ihre zielorientierte Entschlossenheit, die nach innovativen Mitteln Ausschau hält, fordert zur Verbindlichkeit in den Annäherungen und Beziehungen zwischen den Kirchen. Die in den Geistlichen Übungen aufgespürten Handlungsprinzipien wie die Unterscheidung von Ziel und Mitteln, die Übungen für die Neuordnung des Lebens und andere Elemente der ignatianischen Spiritualität werden zu Inspirationen für das ökumenische Handeln.

Autorin

Eva-Maria Faber

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Besprechung auf Feinschwarz.net

Nicht am Ende mit dem Latein

Beschreibung

Die lateinische Bibel, in den ersten christlichen Jahrhunderten entstanden und zu einem großen Teil von Hieronymus um das Jahr 400 geschaffen, ist das bedeutendste Literaturwerk des abendländischen Christentums. Bis heute wirkt es in Theologie, kirchlichem Leben, Kunst und Literatur nach.
Der vorliegende Band versammelt rund hundert thematische Essays von mehr als dreißig Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Vulgata- Forschung, die sich in systematischer Anordnung zu einem Vulgata-Handbuch zusammenfügen. Biographische, linguistische, exegetische, kirchen- und kulturgeschichtliche Fragen werden ebenso umfassend wie zugänglich erörtert, so dass auch Leserinnen und Leser, die des Lateins nicht (oder nicht mehr) mächtig sind, in dem Werk Erstaunliches, Erbauliches, Belehrendes und immer wieder auch Vergnügliches finden.

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Herausgeber

Lic. phil. Brigitta Schmid Pfändler, Pfarreibeauftragte und Seelsorgerin in Abtwil/St. Gallen.
Prof. Dr. theol. Michael Fieger, o. Prof. für Alttestamentliche Wissenschaften und Dozent für Hebräisch an der Theologischen Hochschule Chur.

 

Seelsorge und Diakonie

Beschreibung

Seelsorge und Diakonie zählen zu den gesellschaftlich anerkanntesten kirchlichen Handlungsfeldern und rücken deshalb zunehmend in den Fokus. In welchem Verhältnis stehen Seelsorge und Diakonie jedoch zueinander, und welche Relevanz haben sie für die Zukunft der Kirchen effektiv? Sind sie Ausdruck des Evangeliums oder allgemeinen Hilfshandelns, das auf der Ebene des Handelns nicht von anderen sozialen Aktivitäten zu unterscheiden ist? Vor dem Hintergrund vielfältiger Zeitenwechsel fragen seelsorgliche, diakonische, sozialpsychologische und ethische Analysen danach, was kirchliches Handeln in der heutigen Lebenswelt ausmachen müsste.

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Herausgeber

Prof. Dr. theol. Isabelle Noth, Prof. für Seelsorge, Religionspsychologie und Religionspädagogik an der Universität Bern.
Prof. Dr. theol. Franziskus Knoll OP, Prof. für Pastoraltheologie und Homiletik an der Theologischen Hochschule Chur.
Dr. Mathias Mütel, Bildungsverantwortlicher des Bistums Basel.
Prof. Dr. Mathias Wirth, Prof. für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.

Transformatio; Nr. 1 (2023) – Paradies

Beschreibung

Das Paradies ist vor allem der andere Ort, an dem wir nicht sind, schreibt Joachim Hake. Die neue Ausgabe der Zeitschrift Transformatio; lädt daher dazu ein, sich auf die Zehenspitzen zu stellen, um kurz über den Gartenzaun ins Paradies zu spähen:

Dabei gibt es einiges zu entdecken: Jagdreviere, Lustgärten und idyllische Landschaften – Orte der Sehnsucht nach den Göttern (S.8). Es lassen sich theologische Deutungen über die Klostergärten des Mittelalters bis zum urbanen Trend des Gorilla Gardening anstellen (S.18). Und gibt es im Paradies so etwas wie ein Geschlecht (und wenn ja, wie viele)? Ist der biblische Text möglicherweise polyvalenter, als es die zur Tradition hochstilisierte Engführung der Tradition seit der Patristik erahnen lässt (S. 36)?

Neugierig geworden? Das Paradies gibt noch viel mehr her: von unheiligen Leichen im Keller (S.52), zu heiligen Leichen, die nicht verwesen (S.102). Und wussten Sie, dass das persische Lehnwort von Paradies (pardes) auch als Bild für Geliebte steht (S.30)?

Ganz schön bunt ist die Ausgabe «Paradies» der Zeitschrift Transformatio; geworden und verspricht hohen Erkenntnisgewinn.

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Herausgeber

TH Chur