7. Seminare

Zur Orientierung für die Lehrpersonen ist eine Anmeldung obligatorisch bis 16.08.2024 für die Seminare des Herbstsemesters, bis 08.12.2024 für die Seminare des Frühjahrssemesters. Dies gilt nicht für neu an der TH Chur Studierende.

Um sich über das Formular anmelden zu können, braucht es eine E-Mailadresse der TH Chur (thchur.ch). Verfügen Sie über keine solche Adresse, erfolgt die Anmeldung über das Sekretariat:

Herbstsemester 2024

Anmeldung: https://forms.office.com/e/bxsfCcetAf

7.1. Kunst und Religion im Dialog
Christian Cebulj, Religionspädagogik und Katechetik

Freies Angebot BA 2-3 / 1-2 MA, 4 ECTS, schriftliche Seminararbeit

Das Seminar bietet eine Einführung in das ästhetische Lernen mit Werken der Kunst in Religionsunterricht und Katechese. Es wird als Online-Seminar in Kooperation mit der Professur für Religionspädagogik der Universität Luzern (Prof. Dr. Christian Höger) durchgeführt. Die Online-Sitzungen sind verbunden mit zwei Exkursionen: Am Mittwoch 02. Oktober, 14.00-18.00 Uhr ins Grossmünster und Fraumünster Zürich, am Mittwoch 30. Oktober, 14.00-18.00 Uhr ins Kunsthaus Zürich. Die Veranstaltung wird durch eine Seminararbeit abgeschlossen.

Anmeldung: https://forms.office.com/e/bxsfCcetAf
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7.2. «Von Turn zu Turn». Raum – Körper – Materialität. Neue Ansätze in der Apokalypseforschung
Markus Lau, Neutestamentliche Wissenschaften

Freies Angebot BA 1-3 / MA 1-2 – Teilnahme 2 ECTS, Teilnahme mit inhaltlichem Beitrag 3 ECTS,
Teilnahme und schriftliche Arbeit 4 ECTS

Das letzte Buch des neutestamentlichen Kanons fasziniert und verstört zugleich. Die im Text erzählte Welt, die zu einem Gutteil aus durch Erzählung gemalten und visionär anmutenden Bildern von hoher Anschaulichkeit besteht, wirkt über weite Strecken kryptisch, ja unverständlich und in ihrer Rätselhaftigkeit zugleich faszinierend. Neuere Ansätze in der Apokalypseforschung helfen, die Bild- und Erzählwelt der Apokalypse besser zu verstehen. Dabei präsentieren diese Forschungsansätze nicht den einen Schlüssel, der den «Apokalypsecode» knackt, sie eröffnen aber neue Verständnismöglichkeiten und neue Frageperspektiven zum Buch der Offenbarung. Im Seminar wollen wir gemeinsam mit Prof. Dr. Konrad Huber und PD Dr. Michael Hölscher, zwei renommierten Apokalypseforschern in der neutestamentlichen Bibelwissenschaft, neue Ansätze in der Exegese an der Offb erproben und uns dabei von den Frage- und Beobachtungsperspektiven des spatial und material turn bereichern lassen, wobei ein Augenmerk auch auf erzählte Körper und Körpermarkierungen gelegt wird.

Beim Seminar handelt es sich um eine gemeinsame Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Konrad Huber (Mainz), PD Dr. Michael Hölscher (Bochum/Mainz) und Prof. Dr. Markus Lau (Chur). Sie findet im Rahmen des Movetia-Dozierenden-Austauschs statt.

Geblockte Veranstaltung vom 1.–3. Oktober (pro Tag 3 Einheiten zu je 90min)

Vorbereitende Sitzung: 20. September, 10.25-15.30 Uhr

Anmeldung: https://forms.office.com/e/bxsfCcetAf
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7.3. Leseseminar Origenes und Augustinus – Säulen der Ost- und Westkirche
Fulvio Gamba

Freies Angebot BA 1-3 – Teilnahme 2 ECTS, mit schriftliche Arbeit 4 ECTS

Im kritischen Dialog mit den religiösen und philosophischen Strömungen seiner Zeit, entwickelte Origenes eine eindrucksvolle erste wissenschaftliche Theologie, die den Menschen als freies Gegenüber eines guten und gerechten Gottes begreift. Vor allem hat Origenes die östliche Theologie und Spiritualität der Folgezeit massgeblich beeinflusst, auch wenn er später aufgrund kirchenpolitischer Streitigkeiten in Verruf kam. Augustinus hat die Schriften des Origenes gelesen, soweit sie ihm zugänglich waren, und in kritischer Auseinandersetzung mit ihm eine eigenständige, um die Fragen nach Glück, Leid und Sicherheit ringende Theologie von Vorherbestimmung und Gnade entworfen. Bis in unsere Tage reicht sein Einfluss auf die westliche Theologie und Spiritualität. Das Leseseminar bietet einen Streifzug in die Welt zweier führenden Theologen der Antike.

Anmeldung: https://forms.office.com/e/bxsfCcetAf
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Frühjahrssemester 2025

Anmeldung: Der Link folgt erst im Dezember 2024

7.4. Paradigmen der Lebensphilosophie
Martina Roesner, Systematische und Historische Philosophie

Freies Angebot BA 1-3 / MA 1-2 – Regelmässige, aktive Teilnahme (höchstens zwei versäumte Sitzungen): 2 ECTS-Punkte, Regelmässige, aktive Teilnahme + Anfertigung einer Seminararbeit: 4 ECTS-Punkte

Es gibt kaum einen Begriff, der schillernder und vieldeutiger erscheint als der des „Lebens“. Im Bewusstsein der meisten Menschen ist er gleichbedeutend mit der vorbegrifflichen Unmittelbarkeit der alltäglichen Erfahrung und gilt somit als Gegenpol zur theoretischen Erkenntnis im Allgemeinen und zur Philosophie im Besonderen. Dabei wird jedoch übersehen, dass der Lebensbegriff keineswegs eine einheitliche Bedeutung hat, sondern auf ganz verschiedene Bereiche der Wirklichkeit verweist. Die im 19. und frühen 20. Jh. entstandene „Lebensphilosophie“ umfasst daher sehr unterschiedliche Denkansätze, die das Leben in bewusstem Gegensatz zur Sphäre der begrifflich fassbaren Universalität konzipieren und ihm andere Grundphänomene – historisch-psychologische Individualität, biologische Vitalität, Unmittelbarkeit des vortheoretischen Weltverhaltens usw. – gegenüberstellen. Dabei kann sich die Lebensphilosophie jedoch nicht von dem Paradox freimachen, dass sie selbst zur Verteidigung der vorbegrifflichen Unmittelbarkeit des Lebens auf begrifflich-kategoriale Sprachformen und Argumentationsmuster zurückgreifen muss und sich damit letztlich doch wieder in jenem Bereich gedanklicher Universalität bewegt, dessen Primat sie auf thematischer Ebene zu negieren gedenkt.

Das Seminar will dieser impliziten Paradoxie der Lebensphilosophie und der Vielfalt ihrer unterschiedlichen Ausprägungsformen nachgehen. Durch die Lektüre ausgewählter Texte von Nietzsche, Dilthey, Simmel, Bergson, Husserl und Heidegger soll dabei die irreduzible Bedeutungsvielfalt des Lebensbegriffs in Bezug auf das menschliche Selbstverständnis herausgearbeitet und mit Blick auf seine theologischen Implikationen weitergedacht werden.

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Literaturhinweise:
Sekundärliteratur zur Einführung in die Thematik:

  • Jürgen Große, Lebensphilosophie, Stuttgart, Reclam, 2010.
  • Jürgen Große, „Revitalisierung der Lebensphilosophie?“, Philosophische Rundschau 53,1-2 (2006), 12-33. 108-129.
  • Karl Albert, Lebensphilosophie: von den Anfängen bei Nietzsche bis zu ihrer Kritik bei Lukács, Freiburg, Alber, 1995.
  • Angelika Ebrecht, Das individuelle Ganze. Zum Psychologismus der Lebensphilosophie, Stuttgart, Metzler, 1992.
  • Robert Kozljanič, Lebensphilosophie: eine Einführung, Stuttgart, Kohlhammer, 2004.
  • Matthias Neugebauer, Konzepte des ‚Bios‘. Leben im Spannungsfeld von Organismus, Metaphysik, Molekularbiologie und Theologie, Göttingen, Edition Ruprecht, 2010.
  • Otto Friedrich Bollnow, Die Lebensphilosophie, Berlin, Springer, 1958.
  • Ernst Oldemeyer, Leben und Technik. Lebensphilosophische Positionen von Nietzsche zu Plessner, München, Wilhelm Fink Verlag, 2007 (2019: Online-Version).
  • Luis Silva Santisteban, Das welterfahrende Leben. Eine phänomenologische Untersuchung, Würzburg, Königshausen & Neumann, 2000.
  • Ina Schmidt, Vom Leben zum Sein. Der frühe Martin Heidegger und die Lebensphilosophie, Würzburg, Königshausen & Neumann, 2005.
  • Bernward Grünewald, „Phänomenologie statt Lebensphilosophie. Was hätte Husserl zu Diltheys Begründung der Geisteswissenschaften beitragen können?“, in: W. Kluxen u.a. (Hg.), Tradition und Innovation, Hamburg, Meiner, 1988, 178-186.
  • Georg Misch, Lebensphilosophie und Phänomenologie: eine Auseinandersetzung der Diltheyschen Richtung mit Heidegger und Husserl, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1967 (2. Aufl.).
  • Max Scheler, „Versuche einer Philosophie des Lebens. Nietzsche – Dilthey – Bergson“, in: ders., Vom Umsturz der Werte. Abhandlungen und Aufsätze (Gesammelte Werke III), hg. von Maria Scheler, Bern, Francke Verlag, 1955 (4. Aufl.), 311-339.
  • Philipp Lersch, Lebensphilosophie der Gegenwart, Berlin, Junker & Dünnhaupt, 1932.
  • David Jalal Hyder, Science and the Life-World. Essays on Husserl’s Crisis of European sciences, Stanford, Stanford University Press 2010.
  • Evan Thompson, Mind in Life. Biology, Phenomenology, and the Sciences of Mind, Cambridge (Mass.), Belknap Press, 2007.

7.5. Besprechung ausgewählter Texte aus dem Buch des Propheten Ezechiel
Michael Fieger, Alttestamentliche Wissenschaften

Freies Angebot BA 1-3 / MA 1-2 – Teilnahme 2 ECTS, Teilnahme mit inhaltlichem Beitrag 3 ECTS,
Teilnahme und schriftliche Arbeit 4 ECTS

Besprechung ausgewählter Texte aus dem Buch des Propheten Ezechiel

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7.6. "Kirche - quo vadis?"
Franziskus Knoll, Pastoraltheologie/Homiletik

Freies Angebot BA 1-3 / MA 1-2 – Teilnahme 2 ECTS, Teilnahme mit inhaltlichem Beitrag 3 ECTS,
Teilnahme und schriftliche Arbeit 4 ECTS

«Kirche – quo vadis?»
Der gesellschaftliche Stellenwert von Religion sowie die schwindenden Mitglieder- und Personalzahlen der Kirche zeigen, dass auf diese Entwicklung mit einer entsprechenden Kirchenentwicklung zu reagieren ist. Etliche Bistümer haben dazu im In- und Ausland Szenarien für zukunftsfähige Seelsorgestrukturen entwickelt, die im Nachgang nur selten (empirisch) auf deren Nachhaltigkeit überprüft wurden. Das hochaktuelle Seminar möchte sich mit verschiedenen pastoralen Konzepten der deutschsprachigen Schweiz und aus Deutschland kritisch-konstruktiv beschäftigen, Fachvertreter:innen konsultieren sowie einen Einblick in laufenden Kirchenentwicklungsprozesse ermöglichen, um auf diese Weise Kompetenzen für eine innovative, lernbereite und gesellschaftlich relevante Kirche zu erwerben.

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