Prof. Dr. Franziskus Knoll OP in Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft berufen
Prof. Dr. Franziskus Knoll OP wurde als Mitglied in die Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft für die Amtsperiode von 2025-2028 berufen. Die Ethikkommission der DGP ist fester Bestandteil pflegewissenschaftlicher Forschung in Deutschland. Sie ist ein unabhängiges Gremium, das Wissenschaftler:innen speziell in ethischer und rechtlicher Hinsicht bei ihren Forschungsvorhaben berät.
Ein neues Forschungsnetzwerk zum Markusevangelium: das internationale Colloquium Marcianum
Exegetische Forschung und wissenschaftlicher Fortschritt leben von Vernetzung, von kreativem Austausch und vom Blick über den Tellerrand der eigenen Disziplin, der eigenen Vorprägungen und liebgewonnenen Perspektiven. Das neu gegründete Forschungsnetzwerk «Colloquium Marcianum» bietet dafür eine Plattform, die sich der exegetischen Erforschung des Markusevangeliums, seinen Rezeptionen und Kontexten verschrieben hat. Die erste Jahrestagung dieses internationalen, interdisziplinären und ökumenischen Netzwerks fand unter dem Titel «Aktuelle Forschungen zur frühesten Narratio des werdenden Christentums: Inter- und transdisziplinäre Zugänge zum Markusevangelium und seiner Rezeption» am 27.–28. März 2025 an der Universität Bonn statt.
Mit rund 30 Teilnehmer:innen aus Schweden, Dänemark, Deutschland, den USA, Österreich und der Schweiz war das Treffen ein voller Erfolg. In den sieben Hauptvorträgen und vier simultan präsentierten Kurzbeiträgen wurden unterschiedliche Facetten aktueller Forschungen zum Markusevangelium zur Diskussion gestellt. Dabei kamen sowohl Nachwuchswissenschaftler:innen als auch bereits etablierte Forscher:innen zu Wort. Thematisch loteten die Beiträge ein weites Feld aus: von Fragen antiker Männlichkeitskonzeptionen angesichts der mk Charakterzeichnung Jesu, über die Bedeutung von Emotionen für die Interpretation des mk Textes, bis hin zur Rezeption spezifisch mk Szenen auf frühchristlichen Sarkophagen und der römischen Katakombenmalerei. Das vollständige Programm findet sich hier. Neben der wissenschaftlichen Diskussion aktueller Fragestellungen nahm auch die Vernetzung zwischen den einzelnen Wissenschaftler:innen und der Austausch über Forschungsideen und konkrete Projekte breiten Raum. Dazu wie auch zum guten Gelingen der gesamten Tagung trug ganz wesentlich auch die optimale Organisation durch das Lehrstuhlteam der Abteilung für Neues Testament der Evangelisch-Theologischen Fakultät der gastgebenden Universität Bonn bei.
Das Forschungsnetzwerk «Colloquium Marcianum» wurde von Prof.in Dr. Sandra Huebenthal (Universität Passau), Prof.in Dr. Heidrun Mader (Universität zu Köln), Prof. Dr. Jan Rüggemeier (Universität Bonn) und Prof. Dr. Markus Lau (TH Chur) gegründet. Die erste Jahrestagung wurde dabei grosszügig aus Mitteln der Exzellenzinitiative an der Universität Bonn sowie mit Mitteln der Universität Köln und der Theologischen Hochschule Chur unterstützt. Für die Jahre 2026–2028 laufen bereits die Planungen für die nächsten Treffen des Netzwerks.
Markus Lau
(Fotos zVg Rüggemeier)
Die Kraft gelebter Hoffnung
Christian Cebulj über den Beginn der Corona-Pandemie vor 5 Jahren
Treffen des Arbeitskreises der katholischen Exegetinnen und Exegeten der Schweiz an der TH Chur
am 14. und 15. März 2025 – ein Bericht von Markus Lau
Zorn, Liebe und Ekel standen als Affekte und Emotionen im thematischen Zentrum des diesjährigen Treffens des Kreises der kath. Exegetinnen und Exegeten der deutschsprachigen Schweiz, das in diesem Jahr an der TH Chur stattfand. «Emotionen in biblischen Texten» war dabei das Oberthema, das nicht nur Fachleute für die biblische Exegese aus den Bereichen Erwachsenenbildung, Bibelpastoral und universitärer Exegese nach Chur führte, sondern erfreulicherweise auch stets eine Gruppe von Studierenden der TH Chur zu den Vorträgen lockte, so dass an die zwanzig Personen am Treffen teilnahmen.
Prof.in Dr. Sigrid Eder (Freiburg) referierte dabei in ihrem Eröffnungsvortrag, der zugleich methodische Wege der exegetischen Analyse von erzählten Emotionen und Emotionalisierungsstrategien aufzeigte, zu «Emotionen im Gottesbild der hebräischen Bibel – am Beispiel der Psalmen». Sie zeigte dabei insb. auf, welche Funktion der Zorn JHWHs im Rahmen der narrativen Strategien der Texte hat und hob dabei im Besonderen auf den Zusammenhang von Zorn und Gerechtigkeit Gottes ab. Prof. Dr. Michael Fieger (Chur) ging unter dem Titel «Die Liebesbeziehung zwischen Jonathan und David aus der Sicht der Vulgata» auf die Präsenz von Emotionen in der Beziehung zwischen Jonathan und David ein und zeigte auf, wie die emotionale Beziehung zwischen beiden Erzählfiguren im hebräischen, griechischen und vor allem lateinischen Text (Vulgata) und damit im Prozess der Übersetzung gestaltet wird. Prof. Dr. Markus Lau (Chur) stellte in seinem Vortrag «Ekelhaft. Exegetische Beobachtungen zur Konstruktion eines starken Affekts in neutestamentlichen Texten» Fallbeispiele für die erzählerische Inszenierung von Ekel im Rahmen griechisch-römischer Kultur vor und zeigte an einigen Beispielen, wie in ntl. Texten dieser Affekt in Anknüpfung und Durchbrechung kultureller Plausibilitäten der Antike inszeniert wird.
Neben den Vorträgen und den anschliessenden intensiven Diskussionen bot das Treffen Gelegenheit zum Austausch über anstehende inhaltliche Projekte und zur Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Teilnehmer:innen. Eine auf die Archäologie und Baugeschichte der St. Luzikirche abzielende Führung im Kerzenschein mündete in einem musikalischen Abendausklang: Magdalena Widmer und Patrick Gröhl brachten die Orgel der St. Luzikirche zum Klingen. Für optimale Rahmenbedingungen sorgte zudem das Hausteam von Priesterseminar und Hochschule. Allen Beteiligten gilt der herzliche Dank des gesamten Arbeitskreises.
Die Organisation der Tagung lag in den Händen von Sr. M. Manuela Gaechter OP, Studienleiterin an der TH Chur und Doktorandin im Alten Testament an der Uni Luzern, und Markus Lau, Neutestamentler an der TH Chur. Beide sind auch für die Koordination des gesamten Arbeitskreises verantwortlich.
Dr. Lisa Kühn wird Professorin
für Liturgiewissenschaft an der TH Chur
Am 11. Februar 2025 wurde Dr. Lisa Kühn zur neuen Professorin für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Hochschule Chur ab dem Studienjahr 2025/2026 ernannt.
Lisa Kühn wurde am 1. September 1987 in Iserlohn (DE) geboren. Nach dem Studium der Religionspädagogik in Paderborn und der katholischen Theologie in Erfurt war sie Promovendin am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Universität Erfurt. Das Thema ihrer Dissertation lautet: «Das Krankenhaus als Ort der Liturgie. Plurale Feierformen in der Begleitung kranker und sterbender Menschen». Für die Habilitation wechselte Lisa Kühn an den Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Tübingen, wo sie sich bei einem drittmittelgeförderten Forschungsprojekt mit dem Thema «Liturgische Bildung in der Gegenwart» auseinandersetzt.
Während ihrer Promotion absolvierte Lisa Kühn die Ausbildung zur Pastoralreferentin im Bistum Münster und arbeitete in diesem Beruf. Im Rahmen ihrer derzeitigen beruflichen Tätigkeit ist Lisa Kühn noch u. a. als persönliche Referentin des Osnabrücker Weihbischofs Johannes Wübbe, als Diözesanreferentin für Liturgie und als Ausbildungsleiterin für den Ständigen Diakonat im Bistum Osnabrück tätig. In der akademischen Lehre hat sie wertvolle Erfahrungen am Campus für Theologie und Spiritualität Berlin zu zeitgenössischen Feierformen des Heiligen sowie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen gesammelt. Dort wirkte sie unter anderem im Hauptseminar «Ganz grosses Theater: Ritual, Liturgie und Inszenierung» mit und unterrichtete Grundkurse zur Einführung in die Liturgiewissenschaft.
Die Theologische Hochschule Chur gratuliert Lisa Kühn zur Ernennung und freut sich, dass mit ihr eine junge, aufstrebende Wissenschaftlerin gewonnen werden konnte, die sich aufgrund ihrer bisherigen Forschungs- und Lehrtätigkeit bestens in die akademische Arbeit an der TH Chur einbringen kann. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte und ihre vielfältigen Erfahrungen in Seelsorge und liturgischer Praxis sind beste Voraussetzungen für eine fundierte und praxisorientierte Ausbildung der Studierenden in den verschiedenen Bereichen der Liturgiewissenschaft.
«Im Knast» – Dank Movetia.
Ein Seminarbericht vom Dozierendenaustausch mit der Uni Mainz
Wie produktiv eine raumsemantische Analyse gerade von detailliert erzählten Szenen aus der Apostelgeschichte sein kann und welchen Mehrwert es hat, wenn man die erzählten Raumkonzeptionen mit zu diesem Anlass zweckentfremdetem Kinderspielzeug nachbaut, konnte am 17. und 18. Januar 2025 eine hochmotivierte Gruppe Studierender an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz erleben. Im Rahmen eines durch die nationale Agentur für Mobilität der Schweiz (Movetia) finanzierten Dozierendenaustauschs konnten Laura Henke (Mainz) und Markus Lau (Chur) begleitet von Konrad Huber (Mainz) eine gemeinsame Lehrveranstaltung unter dem Titel «Im Knast. Gefangenschaftsszenen in der Apostelgeschichte» halten. Im Fokus standen nach einer sozial- und kulturgeschichtlichen Erschliessung antiker Gefängnisse und einer Einführung in die raumsemantische Analyse von Texten die drei Befreiungswunder aus der Apostelgeschichte (Apg 5; 12; 16), in deren Rahmen eigentlich bombensicher verwahrte Gefangene den Weg in die Freiheit finden, weil Gott rettend in die erzählte Welt eingreift. Wie detailliert Lukas dabei Räume durch zahlreiche Erzähldetails konstruiert, Kontrasträume und Transformationsprozesse inszeniert, Charakterisierungen von Orten und Erzählfiguren vornimmt und dabei im besten Sinne narrative Theologie treibt, konnte die Seminargruppe im Rahmen eines am forschenden Lernen orientierten Lehr-Lern-Prozesses intensiv und mit exegetischer Entdeckerfreude studieren und nicht zuletzt auch mittels entsprechenden «Baumaterials» visualisieren.
Die Seminarveranstaltung stellte den Gegenbesuch von Markus Lau an der Uni Mainz dar und setzte den Lehrendenaustausch zwischen der TH Chur und der Universität Mainz fort, der mit der Seminarveranstaltung «Von Turn zu Turn. Raum – Körper – Materialität. Neue Ansätze in der Apokalypseforschung» im Oktober 2024 begonnen wurde, in deren Rahmen Laura Henke, Konrad Huber und Michael Hölscher (Bochum) für eine Woche in Chur unterrichtet haben. Herzlichen Dank an die Agentur Movetia für die finanzielle Unterstützung beider Veranstaltungen.
Zum Gedenken an Prof. Ernst Spichtig
Am 6. Januar 2025 verstarb in Sachseln der ehemalige Professor für Pastoraltheologie und Honorarprofessor der Theologischen Hochschule Chur und Spiritual des Priesterseminars St. Luzi Ernst Spichtig.
Ernst Spichtig wurde 1934 in Sachseln geboren und studierte in Chur Theologie. Seine Vikarsjahre absolvierte er in Altdorf. Danach qualifizierte er sich in Freiburg und München durch ein Soziologiestudium und ein Lizentiat in Theologie weiter und wirkte dann von 1970 bis 1995 als Professor für Pastoraltheologie. Wie Franz Annen 1995 zur Demission von Ernst Spichtig erinnert, war für dieses Fach einige Aufbauarbeit zu leisten, da es im Fächerkanon zuvor nur geringe Bedeutung hatte und erst durch die Impulse des Konzils und den Einbezug der Humanwissenschaften Aufwertung und Ausweitung erfahren hatte. Ernst Spichtig habe es mit seinem sensiblen Gespür für Lebensvorgänge und seinen guten Kontakten zur Seelsorge verstanden, wissenschaftliches Nachdenken mit praktischem Sinn zu verbinden.
In zahlreichen Engagements (z.B. in der Pastoralplanungskommission und der Theologischen Kommission der SBK, in der Kommission «Kirche im Tourismus», beim Ranftseminar, beim IFOK) setzte sich Ernst Spichtig für die Gestaltung kirchlichen Lebens ein. Dabei war es ihm wichtig zu beachten, dass «jede Zeit ihre eigene Art hat, Fragen zu stellen und Antworten zu formulieren». In einem Beitrag über Aufbruchsbewegungen von 1990 kreist er um notwendige Entwicklungen hin zu einer stärker geschwisterlichen Kirche, nicht ohne jene zu vergessen, die eher als Einzelgänger unterwegs sind. Dass in der Kirche alle einen Platz haben sollen, war ihm ein grosses Anliegen.
Nach seiner Demission 1995 wurde Ernst Spichtig als Seelsorger in der Pfarrei Liebfrauen in Zürich tätig.
Als sich das Priesterseminar St. Luzi in Chur vor 25 Jahren ein neues Konzept gab, ging es auch darum, einen Spiritual für die angehenden Priesteramtskandidaten zu suchen. Fündig wurde das Seminar in Ernst Spichtig, dem emeritierten Pastoraltheologen und damaligen Vikar an der Liebfrauenkirche Zürich. Volle fünf Jahre, von 2001 bis 2005, war Ernst Spichtig den Studierenden ein behutsamer Begleiter auf ihre Berufungsweg, bevor er mit 70 Jahren in Pension ging.
Ernst Spichtig hatte Zeit und schenkte Zeit. Zuerst war er einfach da, lebte zwei Tage pro Woche im Haus und war selbstverständliches Mitglied der Hausgemeinschaft. Er lebte so, dass er gefragt wurde. Es waren die informellen Kontakte, über die er das Vertrauen der Studierenden, der Professorenschaft und der Angestellten gewann. Wer darüber hinaus bei Ernst Spichtig anklopfte und eine geistliche Begleitung suchte, begegnete einem weisen Seelsorger und behutsamen Begleiter und wurde ermutigt, den ihm von Gott zugedachten Weg zu suchen und zu finden. Sein Sinn für Literatur, bildende Kunst und Musik bereicherten seine geistlichen Impulse, Einkehrtage und Predigten. Gerne beendete er ein Gespräch mit einem Witz oder einer feinen Anekdote. Ernst Spichtig war ein humorvoller Spiritual.
Als Spiritual brachte sich Ernst Spichtig nach 2001 auch in das entstehende Pastoralinstitut der TH Chur ein. Seine langjährige Tätigkeit an der TH Chur würdigte die Hochschule damit, dass sie ihn 2002 zum Honorarprofessor ernannte.
Franz Annen formulierte zum Abschied von Ernst Spichtig 1995 die Zuversicht, dass er als «feinfühliger, liebenswürdiger Lehrer mit grosszügiger Weite und lebensnaher Aufgeschlossenheit» in Erinnerung bleiben werde. Als ich am 7. Januar 2025 Ingrid Krucker-Manser, Leiterin des Regensamtes im Bistum St. Gallen, mitteilte, dass Ernst Spichtig verstorben sei, sagte sie spontan: «Er ist so ein feiner Mensch gewesen.»
Für die Theologische Hochschule Chur:
Eva-Maria Faber, Rektorin
Für das Priesterseminar St. Luzi:
Josef Annen, ehemaliger Regens; Daniel Krieg, Regens

Ohne Warum – ein Gastkommentar von Martina Roesner
Ohne Warum
Ein Gastkommentar im Bünder Tagblatt von Martin Roesner über den Unterschied zwischen Sinn und Zweck
Kirchlicher Studiengang Seelsorge
An ihrer zurückliegenden Sitzung hat die Deutschschweizerische Ordinarienkonferenz die Entscheidung getroffen, dass unter dem Titel «Kirchlicher Studiengang Seelsorge» ein neuer Studiengang entstehen soll. Neben dem universitären theologischen Vollstudium (BA/MA) und dem Bischöflichen Studienprogramm wird es neu ein duales Studienangebot geben, das Studium und Praxis durchgehend verbindet und zu einem kirchlichen Studienabschluss führt. Es wurde in einem intensiven Prozess in Kooperation von DOK, TBI, Regentien, diözesanen Pastoralverantwortlichen und allen drei deutschsprachigen Fakultäten vorbereitet.
Dieses Studienangebot wird, anders als es am 27.11.2024 in ersten Medienmitteilungen verlautete, durch alle drei deutschsprachigen Fakultäten angeboten werden.
Die TH Chur wird koordiniert mit den anderen Trägern des neuen Ausbildungswegs über die Entwicklung dieses neuen Studiengangs, der (voraussichtlich ab dem Jahr 2026) auch an der TH Chur angeboten werden wird, öffentlich und sachgerecht informieren.
Communiqué 210. Sitzung der DOK – Schweizer Bischofkonferenz
«The Golden Age of America» ein Beitrag von Markus Lau
«The Golden Age of America» – oder: Was Donald Trump mit Augustus, Nero und Co. verbindet. Prof. Dr. Markus Lau mit einem Beitrag auf Feinschwarz.net zur aktuellen Tagespolitik.
«The Golden Age of America» – oder: Was Donald Trump mit Augustus, Nero und Co. verbindet.