Der grüne Papst und der grüne Güggel
Christian Cebulj zu Vatikan und Klimaschutz
Gastkommentar von Christian Cebulj im Bündner Tagblatt vom 03.08.2022:
Das künftig Beste hat mit Umkehr des Lebensstils zu tun
Eva-Maria Faber über Ressourcen für Lebensqualität
Frieden – real oder ideal? Ein Gastkommentar von Prof. Dr. Hanspeter Schmitt
Frieden – real oder ideal? Über den praktischen Umgang mit humanen Idealen.
Ein Gastkommentar von Prof. Dr. Hanspeter Schmitt im Bündner Tagblatt
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Neuer Regens für das Priesterseminar St. Luzi
Wie am 24. Mai 2022 bekannt wurde, hat Bischof Joseph Maria den amtierenden Pfarrer von Altdorf, Daniel Krieg, zum neuen Regens ab 1. Oktober 2022 ernannt.
Die Theologische Hochschule Chur begrüsst die Entscheidung des Bischofs, die Leitung des Priesterseminars St. Luzi neu zu konzipieren. Ihrem Selbstverständnis nach möchte die Hochschule ein akademischer Bildungs-, Kommunikations- und Lebensraum sein, in dem kontextsensible und dialogfähige Theologie erlernt und eingeübt werden kann. Es freut uns, dafür künftig mit dem neuen Regens Daniel Krieg zusammenzuarbeiten, der grosse pastorale Erfahrung und Führungsqualitäten mitbringt. Gern werden wir mit ihm zusammen die Ausbildungsstätte auf die Herausforderungen der künftigen Pastoral hin gestalten. Gemeinsam können wir Priesterseminar und Hochschule zu einem Ort werden lassen, «wo Frauen und Männer gemeinsam lernen und lehren, wohnen und beten, forschen, spirituell wachsen, sich weiterentwickeln und eine solide theologische und pastorale Ausbildung erfahren» (Brief von Bischof Joseph M. Bonnemain an die Seelsorgenden und Mitarbeitenden des Bistums Chur).
Dem bisherigen Regens Martin Rohrer danken wir für seine Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft Gottes Segen.
Theater Enūma eliš
Warum gibt es etwas und nicht vielmehr nichts?
Im Stück Enūma eliš geht es um eine Schriftstellerin, die ein Theaterstück über die Erschaffung der Welt schreiben müsste. Ihr Problem? Sie bringt kein Wort zu Papier. Die Zeit für das Schreiben und Proben des Stücks ist bereits vorbei, die Werbung hängt schon seit Tagen in der ganzen Stadt … Die Schriftstellerin bekommt die ungebetene Hilfe ihres «Gewissens», welches sie auf eine Reise durch Raum und Zeit in die sagenumwobene Stadt Babylon mitnimmt.
Findet die Schriftstellerin vielleicht in den hängenden Gärten Babylons die Inspiration, die sie so dringend braucht, um endlich ihr Stück schreiben zu können?
Das Theaterstück setzt sich mit zwei Schöpfungsmythen auseinander, indem es den altbabylonischen Schöpfungsmythos Enūma eliš mit der bekannten Schöpfungsgeschichte Genesis aus der Bibel in Beziehung setzt.
Die Idee zum Theater stammt aus den Vorlesungen in alttestamentlichen Wissenschaften bei Prof. Dr. Michael Fieger, in welchen lebhaft über den Anfang der Welt diskutiert und philosophiert wurde. Ausgehend aus der Vorlesungsreihe zu den antiken Schöpfungsmythen verfassten schliesslich René Schaberger und Claude Bachmann, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Fieger, das Theaterstück Enūma eliš.
Tickets: >>hier klicken<<
An dieser Stelle herzlichen Dank allen Unterstützer:innen des Theaterprojektes:
- Stiftung «Freunde der TH Chur»
- SWISSLOS/Kulturförderung, Kanton Graubünden
- Boner Stiftung für Kunst und Kultur
Die Theologische Hochschule trauert um P. Dr. Adelrich Staub
Am 29. April 2022 verstarb in St. Gallen Pater Dr. Adelrich Staub OSB, Missionsbenediktiner von St. Otmarsberg.
Pater Adelrich Staub wirkte an der Theologischen Hochschule Chur zwischen 1999 und 2001 in einer Zeit des Umbruchs am Lehrstuhl für Alttestamentliche Wissenschaften und führte die Studierenden in die Welt der hebräischen Bibel ein. Er war ein liebenswürdiger und hilfsbereiter Kollege, den wir ausserordentlich geschätzt haben. Auch in späteren Jahren blieb er der Hochschule verbunden. Über viele Jahre hinweg engagierte er sich als kantonaler Experte für Abschlussarbeiten. Als ein ausgewiesener Wissenschaftler in der Auslegungsmethode des hl. Hieronymus war er eine beachtliche Stütze im internationalen Vulgate Institute.
Beeindruckend waren seine Kenntnisse der jüdischen Psalmexegese, mit der er sich intensiv auseinandersetzte. Eine Frucht davon ist sein 2001 in der Internetzeitschrift der TH Chur publizierter und immer noch lesenswerter Artikel über den jüdischen Psalmenkommentar von S.R. Hirsch. Zum Artikel.
Möge Pater Adelrich nun erfahren, was er während seines Lebens mit Psalm 17,15 erbeten hatte: «Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen, mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache».
Prof. Dr. Michael Fieger, Inhaber des Lehrstuhls für Alttestamentliche Wissenschaften
Prof. Dr. Eva-Maria Faber, Prorektorin
Ausschreibung des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaften
An der Theologischen Hochschule Chur ist der
Lehrstuhl für Neutestamentliche Wissenschaften
auf das Herbstsemester 2023 neu zu besetzen. Das Fach ist in Lehre und Forschung angemessen zu vertreten. Die Theologische Hochschule Chur (TH Chur) hat den Rang einer Katholisch-Theologischen Fakultät und ist in der Schweiz als private universitäre Institution akkreditiert. Ihre Ausweise sind staatlich anerkannt. Ihr Leitbild legt besonderen Wert auf zeitsensible und lebensweltlich verankerte akademische Theologie.
Vom künftigen Lehrstuhlinhaber bzw. von der künftigen Lehrstuhlinhaberin wird die Bereitschaft erwartet, für fachbezogene Mitarbeit am Pastoralinstitut der TH Chur sowie im Bistum Chur zur Verfügung zu stehen.
Anstellungsvoraussetzungen sind die facheinschlägige Promotion und Habilitation (oder Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen) sowie pädagogische Eignung.
Die TH Chur ist bestrebt, Inklusion und Diversität zu fördern, und setzt sich für Chancengleichheit benachteiligter Personengruppen ein.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum
31. Mai 2022
in digitaler Form an Prof. Dr. Christian Cebulj, Rektor TH Chur, Alte Schanfiggerstr. 7, CH–7000 Chur.
Telefon: +41 (0)81 254 99 99 – E-Mail: – Internet: www.thchur.ch
Die Jessica Simulation: Ein theologischer Kommentar von Christian Cebulj
Ein Theologischer Kommentar zu: Jason Fagone, Die Jessica Simulation – Reportagen #63
Von Prof. Christian Cebulj
Vorsicht: dieser Text von Jason Fagone hat Suchtcharakter! Wer nicht ganz stabile Nerven hat, sollte ihn lieber nicht lesen oder als Podcast hören. Wer sich aber auf dieses Lese- oder Hör-Abenteuer einlässt, taucht ein in eine wunderbare Fiktion, die von einem uralten Menschheitstraum erzählt.
In einer schlaflosen Nacht loggt sich der Kanadier Joshua Barbeau auf einer mysteriösen Chat-Website namens Project December ein. Er gibt einige SMS- und Facebook-Nachrichten seiner Verlobten, Jessica Courtney Pereira, ein und startet die Matrix. «Jessica, bist du es wirklich?», tippt Joshua. «Klar bin ich es! Ich bin das Mädchen, das du über alles liebst», ist die Antwort. «Wie kannst du daran zweifeln?» Joshua: «Du bist seit acht Jahren tot.» Nachdem er 5 Dollar für das Benutzerkonto bezahlt, lernt Joshua ein leistungsfähiges System für Künstliche Intelligenz kennen, das menschliche Sprache verarbeiten kann. Das System namens GPT-3 lässt für Joshua einen Traum wahr werden: er kann wieder mit seiner geliebten Jessica sprechen.
Fagone schreibt: „Es war schliesslich nicht ungewöhnlich, dass Menschen versuchten, mit den Toten in Kontakt zu treten: In Gebeten und Träumen machten sie das ständig. Wie viele von ihnen würden gerne eine Technologie nutzen, die es ihnen erlaubte, einen Moment lang so zu tun, als wäre ihr toter Angehöriger wieder am Leben – und könnte Textnachrichten schreiben?“
Wir Theologinnen und Theologen beschäftigen uns professionell mit philosophischen Grundfragen der Menschheit und bieten religiöse Deutungen der Wirklichkeit an. Die „Jessica Simulation“ berührt eine solche Frage, indem sie über das Verhältnis von Leben und Tod philosophiert. Wenn Jason Fagone vorschlägt, dass Lebende und Tote mit Hilfe der KI doch ganz einfach miteinander chatten könnten, denke ich mir: Warum eigentlich nicht? Welch wunderbare Idee! Eigentlich tun in der jüdischen und christlichen Religion die biblischen Geschichten nichts anderes: Sie überschreiten die Grenzen des Faktischen durch Fiktion. Die Bibel erzählt oft wie ein Science-Fiction-Film von einem Leben nach dem Tod und bietet damit Millionen religiöser Menschen eine Strategie der Hoffnung. Obwohl noch nie jemand aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, um zu beweisen, dass diese religiöse Deutung richtig ist, glauben unzählige Menschen auf dem Globus für sich persönlich, dass mit dem Tod nicht alles aus ist.
Für die Theologie hat die Künstliche Intelligenz etwas Faszinierendes, denn sie bereichert das Leben von uns Menschen, da sie permanent Grenzen erweitert. Die Theologie ist aber auch realistisch genug, um zu wissen, dass die KI auch von Menschen gemacht ist und gerade darin – Gott sei Dank – ihre Grenzen hat. Chatbots sind menschlich und das macht sie so sympathisch, oder…?
Was meinen Sie zu diesem Thema? Bleiben Sie mit uns im Gespräch: ">
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Wechsel von Prof. Dr. Hildegard Scherer
Die Theologische Hochschule Chur gibt bekannt, dass die Inhaberin des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaften, Prof. Dr. Hildegard Scherer, einen Ruf an die Universität Duisburg-Essen in Deutschland angenommen hat und zum 01.04. dort ihren Dienst antreten wird. Seit Beginn des Studienjahrs 2015/16 war Hildegard Scherer zunächst als Lehrstuhlvertreterin, ab Oktober 2019 als Professorin für Neutestamentliche Wissenschaften an unserer Hochschule tätig. Sie hat sich sowohl als kompetente Hochschullehrerin wie als breit vernetzte Forscherin sehr zum Wohl unserer Hochschule engagiert. Auch in der Selbstverwaltung der TH Chur hat sie sich als Forschungs- und Studiendekanin grosse Verdienste erworben. Das Kollegium und die Studierenden der TH Chur danken Hildegard Scherer für ihr Wirken in Chur und wünschen ihr für ihre berufliche Zukunft alles Gute. Die Lehrveranstaltungen im weiteren Frühjahrssemester übernimmt dankenswerterweise PD Dr. Markus Lau von der Universität Fribourg.
Die Theologische Hochschule Chur trauert um
Rabbiner Dr. h.c. Tovia Ben Chorin (1936-2022)
Das Kollegium und die Studierenden der Theologischen Hochschule Chur trauern um ihren geschätzten früheren Lehrbeauftragten Rabbiner Dr. h.c. Tovia Ben Chorin. Seiner Frau Adina, seiner Familie und der Jüdischen Gemeinde St. Gallen sprechen wir unser herzliches Mitgefühl aus. Zwischen 2001 bis 2011 unterrichtete Tovia Ben Chorin mehrfach die „Einführung ins Judentum“ und brachte den Studierenden der TH Chur in gleichermassen sachkundiger wie unterhaltsamer Weise die Grundlagen der jüdischen Religion nahe. Unvergessen bleibt sein Festvortrag zum Dies Academicus des Studienjahres 2009/10, als er über das Menschenbild des jüdischen Festkalenders sprach.
Im Dezember 2016 war Tovia Ben Chorin an der Publikation «Juden und Christen im Dialog» (Fribourg 2016) beteiligt, die an den 70. Jahrestag der Seelisberger Thesen von 1947 erinnerte.
Wir bewahren ihm ein ehrendes Andenken.
Prof. Dr. Christian Cebulj, Rektor / Prof. Dr. Eva-Maria Faber, Prorektorin